
Sie hat am Kopierer mehrfach die Unterwäsche von Herrn J. gesehen, wenn er sich bückte, um neues Papier einzulegen.
Sie hat innerhalb von zehn Tagen ein sechzigköpfiges Kollegium kennengelernt.
Sie hat gelernt, es gehöre zum ungeschriebenen, aber ehernen Gesetz des Stundenplanmachens, dass Frau I. mittwochs 1./2. frei haben muss, weil sie da einen sehr wichtigen Therapeuten in der Großstadt aufsucht.
Sie hat am Ende eines sehr langen Schultages Herrn P. riechen können.
Sie hat Frau C. mehrfach nach Hause geschickt, weil diese sich immer viel zu spät krankmeldet.
Sie hat die Krankmeldung von Frau K. akzeptiert, die befürchtet krank zu werden, wenn sie jetzt nicht mal einen Tag zu Hause bleibt.
Sie hat gehört, wie vor ihrer Bürotür der Hausmeister Frau B. veräppelt hat, die das nicht bemerkte.
Sie hat Frau R. verteidigt, die sich wieder bei der Busaufsicht mit unerzogenen Schülern in böse Wortwechsel verwickelt hat.
Sie hat hat beim Abhören des Anrufbeantworters erfahren, dass Herr M. gestern Nacht Vater geworden ist und damit irgendwie gar nicht klar kommt und heute nicht kommt.
Sie hat mit Erstaunen vernommen, dass Frau M. 300 T-Shirts besitzt, farblich sortiert.
Sie hat Mitleid mit Herrn E. gehabt, der jetzt aufhört, für sein Umgangsrecht mit dem Kind zu kämpfen.
Sie hat Frau A. zugehört, als diese bemerkte: Als Schulleitungsmitglied kriegt man eigentlich nicht richtig viel mit vom Kollegium.