Die Statistik bekommt ein Gesicht, genauer: zwei Gesichter. Es waren die Gesichter von zwei Kindern. Ein drittes Kind war auch noch da, ein Baby auf dem Arm seiner Mutter. Neben den Eltern des Babys war ein Großvater da und eine Großmutter, beide mit Ehrenämtern in der Gemeinde. Der Großvater mit seinem Enkel, die Großmutter mit ihrem Enkel, dessen Eltern und dessen Onkel und Tante. Dazu noch die Frau des Pfarrers und die Organistin.
„Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, bin ich mitten unter ihnen“, spricht Jesus im Matthäusevangelium (18,20). Zu Jesu Geburtstagsfest sind es heuer noch dreizehn Gäste. Von den Hecken und Zäunen lässt sich niemand mehr auflesen. Die meisten Stühle bleiben leer.
Letztes Jahr war die Feier so trostlos, sagt sie, das muss man sich nicht antun. Und überhaupt: Zum Gottesdienst müsste man mit dem Auto fahren, sagt er, da gehen wir doch lieber zu Fuß ins Krippenspiel. Oder bleiben gleich zu Hause, wo es schön und gemütlich ist.
Hinterher sammeln wir die gebastelten Schafe wieder ein und tun sie in den Schuhkarton. Hinterher sammeln wir die Liedblätter wieder ein und entsorgen sie in der blauen Tonne. Wie gut, dass wir noch die Sitzplätze von hundertzwanzig auf sechzig reduziert haben, sagen wir uns. Das „Mäh“ der zwei Kinder war ja etwas dünn. Und das „O du fröhliche“ verhallte etwas trostlos. Die beiden Ehrenamtlichen wünschen „Frohe Weihnachten!“ Der Trost der ganzen Welt hatte Geburtstag.